„Zucht nach dem Jenter-Verfahren“, am 23.05.2017

Versammlung Bienenzuchtverein Würselen

Am Bienenstand von Arnold H. wurde das Umlarven zur Aufzucht von Königinnen nach dem sog. Jenter-Verfahren praktisch vorgeführt. Die Zuchtkassette des Jenter-Verfahrens ist nicht an ein bestimmtes Beutenmaß gebunden. Für die praktische Vorführung waren Vorbereitungen notwendig. Um Larven zu erhalten, die nur einen Tag alt sind (nicht älter!), wurde die Zuchtkönigin für diesen vorgesehenen Umlarvungs-Termin schon am Freitag den 19. Mai in der bewachsten Zuchtwabe (Zuchtkassette), die sie vorübergehend nicht verlassen kann, in ihrem Mini-Plus-Volk für einen Tag abgesperrt. (Somit konnte sie am 20. Mai wieder in ihr Volk entlassen werden.) Die Zuchtkassette wird auf Stifte (1 Tag alt) kontrolliert.

Am Vorführungstag (folgender Dienstag, also 4 Tage später) waren eintägige Larven vorhanden. Ohne die Larven berühren zu müssen, wurden sie in ihren Näpfchen von der Zuchtkassette auf Weiselnapfhalter gesteckt, die an der Oberleiste eines Leer-Rähmchens befestigt wurden. Diese „Zuchtleiste“ („Zuchtrahmen“) wurde in ein weiselloses Volk („Fliegender Anbrüter“) des Gastgebers eingehängt. – Man kann die Zuchtleiste auch in einen Honigraum eines schwarmtriebigen Volkes hängen, allerdings nur über einem Absperrgitter, sodass sie nicht von einer vorhandenen Königin erreicht werden kann. – Nach 12 – 24 Std. wird der „Fliegende Anbrüter“ samt Zuchtrahmen auf einen sog. Finisher (Pflegevolk) über Absperrgitter gesetzt, um die Zellen dort weiter pflegen zu lassen. Dazu werden 2 Brutwaben mit junger, offener Brut (ohne Königin!!) neben den Zuchtrahmen gehängt, um so die Ammenbienen für die weitere Versorgung der Königinnenenlarven mit Königinnenfuttersaft anzuziehen.

4 Tage nach dem Umstecken aus dem Jenter-Verfahren sind die Weiselzellen verdeckelt und werden mit Schutzkäfigen versehen, damit sie bei Tracht nicht überbaut werden und sie nicht von einer früher schlüpfenden Königin ausgebissen werden können. Am 15. Tag (nach Eiablage im Jenter-Verfahren oder ab Umstecken gerechnet 11 Tage später) müssen die Weisel-Zuchtzellen auf Begattungskästchen (z. B. Mini-Plus) oder auf Ableger vereinzelt werden. Die jungen Königinnen schlüpfen 1 Tag später in ihrem eigenen Völkchen.