Eigentlich ist die Honigbiene mit ihrer Strategie als ganzes Volk zu überwintern und der damit einhergehnden Bestäubungsleistung unschlagbar. Das Bienenvolk kann im Frühjahr schon mit einer großen Anzahl an Sammelbienen aufwarten, die die ersten Wild- und Kulturpflanzen bestäuben. Der Ertrag der Kulturpflanzen lässt sich bei Bestäubung durch Bienen um ein Vielfaches steigern und auch die Qualität der Früchte profitiert davon. Deshalb ist die Bestäubungsleistung der Bienen aus volkswirtschaftlicher und biologischer Sicht sehr viel höher zu bewerten als der Honigertrag.
Der April 2017 startete mit frühlingshaften Temperaturen, die Pflanzen gaben alles, um ihre Blütenpracht zu präsentieren. Die Bienen konnten den ersten Nektar aus Ahorn und Obstblüte sammeln. Leider wurde das Bestäubungsteam durch die niedrigen Tages- und die häufig frostigen Nachttemperaturen während der folgenden Wochen ausgebremst. Die anfänglich große Volksstärke minimierte sich durch das Ausfliegen der Sammlerinnen während der kurzen Sonnenphasen bei niedrigen Temperaturen. Auf der Blüte oder während des Rückfluges wurden viele Bienen klamm und fanden nicht mehr zurück in den Stock.
Die Bestäubung – vor allem der Obstbäume – hat durch diese Wetterkapriolen stark gelitten und damit wird auch der Honigertrag entsprechend gering ausfallen. Nicht nur die Imker hoffen auf einen schönen warmen Mai.